Sonnenuntergang im Gewerbegebiet. Eckige Einheitsbauten vor pastelligem Hintergrund. Darin einzelne orangewarme Quadrate. Man macht nur noch eben den Bericht fertig, dann aber auch Feierabend, jetzt wirklich. Auf dem Fleet plätschern sacht Wellen gegen die Hausboote. Wassergetragene Kleinklötze zwischen den Einheitsbauten. Möwen streiten sich um Mittagsreste. Obdachlose um Brückenplatz. Übergang von beruflich in privat. Routine.
Die Nacht weicht dem Nebel. Still ist die Großstadt, nichts regt sich, selbst die typisch norddeutsche Brise schweigt. Die Fenster der Reihenhaussiedlung sind noch dunkel, nur die Straßenlaternen werfen ihren Lichtkegel in die Welt. Und dann, ein Licht. Und noch eins. Ein drittes geht an, das erste schon wieder aus. Zwei Silhouetten, ein Hund, der mit seinem Halter gassi geht. Sie lösen nach und nach die Bewegungsmelder der Hauseingänge aus. Reihenhauslichterorgel am Morgen.
Ein Trennschleifer beißt sich kreischend durch Beton. Es riecht nach Metall und Staub. Im Hintergrund fährt ein Zug vorbei, klingender Stahl, Funken fliegen. Von irgendwo her der monotone Zweiklang von Rettungswagen oder Polizei. Stetige Begleiter in der Großstadt. Verkehr rauscht vorbei wie anderswo Wind durch Baumkronen. Die Fußgängerampel wird rot. Ich bleibe stehen. Die Großstadt nicht.
Ampelschaltungspause in mitten der ständigen Geschäftigkeit.
Buchstaben in grellen Farben an der Wand gegenüber. Vermummte Gestalten verbergen sich vor den Elementen. Unverständliche Durchsagen aus alten Lautsprechern. Eine Welle des Unmuts brandet durch die Menge. Unruhe macht sich breit, Handys werden gezückt. Hier und da verhaltene Kritik am System. Es braut sich etwas zusammen.
"Aufgrund zahlreicher Störungen verzögert sich der Betriebsablauf auf dieser S-Bahn-Linie bis auf weiteres."
Unfreiwillige Pause auf dem Weg zum Termin.
Draußen endlich #Herbst. Der einheitlich graue Himmel als Leinwand für gelbe Blätter, immergrüne Nadeln, graue Graswipfel, welkrote Rosen. Frische Luft im Wohnzimmer, ungewohnt kalt auf der Haut. Mit Decke und Tee auf dem Sofa. Im Keller rumpelt gemütlich die Waschmaschine. Ruhe zwischen Wochenende und Woche.
Aufgeregtes Geschnatter der Jugendgruppe dringt vom Hof durch die gekippten Fenster. Billiger, saurer Amtskaffee im Becher mit beliebigem Werbeaufdruck. Es riecht nach altem Holz und Linoleum. Das vertraute Gefühl vom Einsatzanzug auf der Haut. Vorfreude, gepaart mit Routine. Warten auf den #nachtdienst beim #thw.
#Alltagsmomente #nachtdienst #thw
Grauer Himmel über grauem Hafen an grauer #Elbe. Dazwischen Farbtupfer. Bunte Fahnen in der steifen Brise, patinagrüne Kuppeln der #Landungsbrücken, grelle Funktionsjacken vom Touristengeschwader. Möven kreischen. Ein Nebelhorn, irgendwas legt an oder ab. Südwestwind im Haar. Pause auf dem Weg von einem zum nächsten Termin.
#Alltagsmomente #elbe #landungsbrücken
Die Weidenzweige im Garten tanzen zu einer Melodie, die nur sie hören. Das sanfte Blau am Himmel nimmt violette Züge an, drinnen hält das warme Licht der Stehlampe dagegen. Weich nimmt mich der Sessel in seine Umarmung. Im Hintergrund das Klacken der Wanduhr. Es riecht nach Zuhause. Pause zwischen Arbeit und Abend.