Nochmal etwas aus der taz zu Klassismus und #Böllerverbot: „Beim Böllerverbot sind sich Linksliberale und Polizei einig. Das ist nicht alles falsch, aber doch Verrat an denen, für die Linke angeblich kämpfen.“
Beim #Böllerverbot scheint die politische Linke einig zu sein. Sie übersieht dabei, dass es sich um eine aktivbürgerliche Scheindebatte handelt hinter der dann andere Themen für Wochen zurücktreten.
Gleichzeitig hat der jährliche Streit auch etwas bourgeoises, kann man sich doch von den böllernden, testosterongeschwängerten, umweltverpestenden Proleten moralisch absetzen.
Diese Haltung spiegelt sich auch in der staatlichen Praxis wider. Böllerverbote wurden im letzten Jahr rassistisch und klassistisch durchgesetzt: Während in Berlin-Neukölln die Polizei in Verbotszonen hart durchgriff, konnten in den reichen Bezirken die schönen und teuren Feuerwerke unbehelligt abgefeuert werden. Auf der einen Seite Polizeiknüppel, auf der anderen das "Ooooh" und "Aaaaah" des politischen Stillstands.
Mal ganz abgesehen von der Unsinnigkeit 120 Millionen Euro in Rauch, Feinstaub und Umweltverschmutzung aufgehen zu lassen, zeigt die Forderung nach einem Böllerverbot auch ins bürgerliche Biedermeier: Ruhig soll es sein und sicher. Da muss auch das laute Silvester endlich eingemeindet werden.
Und auch aus der Perspektive von Protesten ist ein Pyro-Verbot geschichtsvergessen: Böller und Raketen gehören zur politischen Widerständigkeit dazu. Sie setzen dort klare Zeichen, während die offiziellen Feuerwerke der Mächtigen der Abschweifung und Feiern des Status Quo dienen.
Der Autor dieser Zeilen hat seit Jahren kein Feuerwerk gekauft, erinnert sich aber gerne an die Zeit, als er mit leuchtenden Augen mit Knallern spielte.
Man muss nicht wie die rechten Poschardts das Silvester-Feuerwerk zum Freiheitskampf stilisieren, um zu sehen, dass die Debatte ziemlich schiefhängt und viele Leerstellen hat.
Bumm! Batz! Peng!
Und wieder geht die Diskussion ums #Böllerverbot los. Und ich frage mich, ob Herstellerfirmen die Zeichen der Zeit erkennen und #umrüsten , falls das möglich ist, auf andere Produkte der #Pyrotechnik oder was ganz anderes oder zu angebrachter Zeit wieder jammern und #Arbeitsplatzverluste den #Profitverlusten vorschieben
#Böllerverbot #umrüsten #Pyrotechnik #Arbeitsplatzverluste #Profitverlusten
Same procedure as every year?
RT @VasiFranco@twitter.com
53 Prozent sind für ein #Böllerverbot an Silvester, nur noch 39 dagegen. Alle Fakten sprechen dafür, diese überholte Tradition zu überwinden. Die Vorteile kommen Mensch, Tier und Umwelt zugute. Deshalb unterstützen wir als @GrueneFraktionB@twitter.com ein Ende des privaten Feuerwerks. 1/X
🐦🔗: https://twitter.com/VasiFranco/status/1587801036865110018
@MaSta72 stimme ich 100%ig zu. Ich vermute mal, die sich vom #Böllerverbot bedroht fühlen, sind die gleichen, denen bei #tempolimit irgendein Körperteil oder Organ schrumpft
Dt. Umwelthilfe fordert dauerhaftes #Böllerverbot
Finde ich falsch.
1. Es geht um einen alten Brauch der nur damit zu tun hat, die bösen Geister für das neue Jahr zu vertreiben. Wenn man einen solchen Brauch pflegen möchte, dann kann man doch die Anzahl der Böller begrenzen !?
2. Eine Begrenzung der Böller setzt natürlich voraus, dass eine solche Grenze kommuniziert und akzeptiert wird
@LeichtSeltsame Das nicht durchzusetzende #Böllerverbot zeigt deutlich, wie unsere Gesellschaft funktioniert. Alle wollen so sehr, dass alles beim Alten bleibt, dass sie jede mögliche Veränderungen grundweg abgelehnt wird. Daher darf es keine #energiewende, keine #verkehrswende und keine #umverteilung geben. Und eben auch kein Böllerverbot, keine reelen Preise für tierische Produkte etc.
#umverteilung #verkehrswende #energiewende #Böllerverbot
RT @LiberalMut@twitter.com
Wird langsam Zeit für eine Debatte über das #Böllerverbot.
Wir haben doch die letzten 2 Jahre gute Erfahrungen damit gemacht.
🐦🔗: https://twitter.com/LiberalMut/status/1579771472519696384