Der Hauptnachteil wird leider nicht verschwinden:
Taschenbücher haben kurze Zeilen mit relativ wenigen Zeichen / wenigen Worten. Da wirkt es sich tragisch aus, dass der Writer keinen Paragraph Composer sondern bloß einen Line Composer an Bord hat. Die Wortlücken innerhalb eines Absatzes werden dadurch so unterschiedlich groß, dass #Lesestolpern unvermeidbar ist.
Für belletristischen Buchsatz ist der Writer daher ebenso ungeeignet wie Word. :(
Für belletristisches Schreiben finde ich Papyrus SUPER geeignet, doch für belletristischen Buchsatz leider nicht:
Papyrus hat keinen Paragraph Composer an Bord, sondern (so wie MS Word und LibreOffice Writer) bloß einen Line Composer.
Du bekommst damit keine gleichmäßige Grauwertverteilung innerhalb des Absatzes, sondern Zeilen mit teils arg unterschiedlich weiten Wortabständen. Das führt zu #Lesestolpern und verhindert ungestörtes Schmökern.
1. Cover und Titel
2. Rückseite lesen
3. Innen wahllos ein halbes Dutzend Seiten ansehen, um zu prüfen, ob ich den #Buchsatz soweit halbwegs erträglich finde, dass ich hoffen darf, es schön vertieft mit Genuss lesen zu können, ohne dass sich mir wg. Satz-bedingtem #Lesestolpern alle paar Absätze die Zehennägel hochrollen.
Die Lesenden nehmen die Textseiten unbewusst entweder als harmonisch wahr, oder nicht.
Ist unabhängig von ihrer Sachkenntnis, es hängt von der Seite selbst ab: Arg unterschiedlich weite Wortabstände, störend oft ein Fliegenschiss, drei, vier Trennungen direkt untereinander … Es gibt viele Möglichkeiten, eine Seite so zu vermurksen, dass es zu #Lesestolpern kommt.
Bei techn. Entscheidungen geht es nicht um Regeln, sondern um möglichst gleichmäßigen Lesefluss.
…
Grund: Solche Textverarbeitungsprogramme arbeiten mit einem sog. "line composer", was zu sehr unterschiedlich großen Wortabständen führt.
Bei #Belletristik-üblich kurzen Zeilen tritt der Effekt besonders stark auf – und führt zu #Lesestolpern:
Es gibt unnötig viele Regressionen und der Leserhythmus wird gestört.
Wichtige Warnung zur Ergänzung des oben verlinkten Artikels:
Der dort genannte »PDF-Export aus einem Textprogramm« (wie Word, oder LibreOffice Writer …) ist NICHT geeignet, einen PDF-Buchblock zu erstellen, der sich gut lesen lässt.
Grund: Solche Textverarbeitungsprogramme arbeiten mit einem sog. "line composer", was zu sehr unterschiedlich großen Wortabständen führt.
Bei Belletristik-üblich kurzen Zeilen tritt der Effekt besonders stark auf – und führt zu #Lesestolpern.
🌞 Wieso Zeitaufwand beim #Buchsatz:
Für sorgsamen Satz von belletristischen Print-Ausgaben wird aus einem speziellen Grund VIEL Zeit benötigt:
Möglichst gleichmäßige Lesbarkeit, damit die Leute schön in Deiner Geschichte versinken, benötigt möglichst gleichmäßige #GrauwertVerteilung im Absatz.
Anders gesagt, wären die Wortabstände der einzelnen Zeilen zu unterschiedlich groß, würde das zu #LeseStolpern führen:
Es gäbe mehr Regressionen, der Leserhythmus wäre gestört.
#buchsatz #grauwertverteilung #Lesestolpern
6/7:
Für Zeilen-bezogene Anpassung nimm inline-Befehle:
\Zeilenumbruch\inlineHalbEng{Diese beiden Zeilen sind halb-eng gesetzt, damit im laufenden Absatz die folgende, enge Zeile nicht zu #Lesestolpern führt.}\Zeilenumbruch \inlineEng{Diese einzelne Zeile muss leider ENG gesetzt werden.}\Zeilenumbruch \inlineHalbEng{Nachfolgenden Zeilen wieder halb-eng …}\Zeilenumbruch
BEACHTE: Mastodon zeigt mehrere Zeilen, doch obiges stünde in EINER Zeile.
Nach \Zeilenumbruch mache nur einen Leerschritt.
…
3/7:
Zwischen den Grenzen (und darüber hinaus) sind beliebige Abstufungen möglich.
Details nennt die Befehle-Liste, siehe: Notfall-Manipulationen
Webseite: https://schreibblogg.de/spbuchsatz-befehle/#Notfall-Manipulationen
Über die 2-Prozent-Grenzen hinaus?
Wie kann da beste Lesbarkeit erhalten und #Lesestolpern vermieden werden?
Durch Laufweite-Kaskaden: Fließende Laufweite-Übergänge!
So wie eine Forelle mehrere kleine Wasserfälle überwinden kann, kann das lesende Auge mehrere kleine Laufweiten-Änderungen gleichmäßig überwinden.
…
@carla @Sonnenkind @buechermachen
Deinen Punkt finde ich sehr wichtig, danke für's Erwähnen.
Guten Textsatz/Buchsatz sehe ich persönlich mehr als eine kunsthandwerkliche Tätigkeit, also weniger als eine künstlerische:
Hauptziel ist mir beste Lesbarkeit, so dass im Idealfall die hohe Satzqualität gar nicht bemerkt wird, weil sie ›nur‹ für Harmonie sorgt, so dass gleichmäßiger Lesefluß möglich ist.
Anders formuliert: #Lesestolpern zu vermeiden, ist eine der Hauptaufgaben beim Buchsatz!