@sarahbosetti
Ich möchte gerne noch einen Nachtrag zu dem Bild von der Hängematte, in der sich Sozialleistungsempfänger*innen angeblich ausruhen, beisteuern. Denn dieses Bild kommt ursprünglich aus dem ideologischen Werkzeugkasten der US-Neoliberalen um Ronald Reagan, die die Figur der sogenannten "#WelfareQueen" entwarfen, und sollte an zutiefst rassistische & frauenfeindliche Instinkte in der US-Gesellschaft appellieren.

In einem sehr interessanten Feature zur "Geschichte des #Neoliberalismus", das vor einer Weile im #Deutschlandradio lief, lautete eine Passage wie folgt. Zitat:

Kürzungen im Sozialstaat

„Wenn ich von Steuersenkungen spreche, denke ich daran, dass jede größere Steuersenkung in diesem Jahrhundert die Wirtschaft gestärkt, neue Produktivität erzeugt und am Ende neue Einnahmen für die Regierung gebracht hat, indem sie neue Investitionen, neue Arbeitsplätze und mehr Handel unter den Menschen geschaffen hat“, sagt Ronald Reagan in seiner Antrittsrede nach der Wahl zum US-Präsidenten 1980. In den USA wird der Spitzensteuersatz von rund 70 Prozent auf 28 Prozent gesenkt – dem niedrigsten Steuersatz in den Industrieländern zu dieser Zeit.

Gleichzeitig kommt es zu Kürzungen im Sozialstaatsbereich – mit einer Begründung, die breite Schichten weißer Amerikaner ansprechen soll. „Eine Figur, die hier besonders hervorsticht, ist die sogenannte Welfare-Queen, die immer wieder mobilisiert wird, von Reagan und von der gesamten Administration“, sagt der Politikwissenschaftler Thomas Biebricher. „Um darauf hinzuweisen, dass insbesondere afroamerikanische Frauen eben nicht bereit seien zu arbeiten, eher Kinder kriegen würden und sich dann vom Staat aushalten lassen. „Diese Figur sei „wahnsinnig wirkmächtig“ gewesen, „zur Rechtfertigung von einer Politik, wo es um das Zurückfahren von Sozialstaatlichkeit geht“.

Zitat Ende.

Quelle:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-geschichte-des-neoliberalismus-100.html

@Bundespresseamt
Ganz abgesehen davon, dass #Grundsicherung & #ALGII per se nichts, aber auch gar nichts mit einem menschenwürdigen Leben zu tun haben. Die #neoliberale #Ideologie der angeblich erforderlichen #Sozialstaatskürzungen (dem diese Systeme zugrunde liegen) machte sich historisch übrigens ein durch und durch #rassistisches Motiv* zueigen, das in den #USA unter dem Stichwort #WelfareQueen bekannt ist, welches hierzulande dem immer wieder bemühten Bild von der sozialen Hängematte entspricht.

*Zitat aus https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-geschichte-des-neoliberalismus-100.html:
Gleichzeitig kommt es zu Kürzungen im Sozialstaatsbereich – mit einer Begründung, die breite Schichten weißer Amerikaner ansprechen soll. „Eine Figur, die hier besonders hervorsticht, ist die sogenannte Welfare-Queen, die immer wieder mobilisiert wird, von Reagan und von der gesamten Administration“, sagt der Politikwissenschaftler Thomas Biebricher. „Um darauf hinzuweisen, dass insbesondere afroamerikanische Frauen eben nicht bereit seien zu arbeiten, eher Kinder kriegen würden und sich dann vom Staat aushalten lassen. „Diese Figur sei „wahnsinnig wirkmächtig“ gewesen, „zur Rechtfertigung von einer Politik, wo es um das Zurückfahren von Sozialstaatlichkeit geht“.