MURDERED BY MARXISTS: Aron Baron

Bis zur Aktionswoche gegen Linke Einheit ab dem 25.09.2023 veröffentlicht Breaking the Spell täglich eine Kurzlebensgeschichte eines*einer vom Marxismus ermordeten Anarchist*in. Heute Aron Baron

Es gab eine Welt vor dem Marxismus: Von 1872 bis ca. 1919 waren der Marxismus und seine Vorläufer*innen eine Randnotiz der Geschichte. Der Hauptteil der Sozialist*innen waren entweder anarchistisch oder anti-autoritär – sie lehnten den Staat ab und wollten eine dezentrale, von unten organisierte Gesellschaft. Wie kommt es dann, dass heute die Linke so sehr auf den Staat als Mittel fokussiert ist? Ein wichtige Rolle spielte der marxistische Terror gegen die anarchistische Bewegung. Tausende von Anarchist*innen wurden durch Marxist*innen ermordet, inhaftiert, gefoltert und vergewaltigt. Hier ist eine kurze Lebensgeschichte eines*einer dieser Anarchist*innen. (Anmerkung zur Sprache: Es wird das überlieferte Geschlecht benutzt, es gab mit Sicherheit auch trans*, inter*, nicht-binäre und agender Anarchist*innen damals. Die Lage von Orten wird oft in der Kurzform „in Nationalstaat“/„(Nationalstaat)“ erklärt, in allen Fällen wird deren Gebietsanspruch abgelehnt.

Aron Baron wurde 1891 in Hlynets (nahe Kyiv) als Kind einer armen jüdischen Familie geboren.
In der Schulzeit wurde er Anarchist und arbeitete später als Bäcker. Aufgrund seiner revolutionären Tätigkeiten u.a. in der Bäcker*innengewerkschaft wurde Aron 1907 verhaftet und verbannt. 1912 floh er in die USA. Dort war er neben der Union Russischer Arbeiter*innen, einer Organisation russischsprachiger anarchistischer Emigrant*innen, bei den Industrial Workers of the World (IWW), einer stark anarchistisch beeinflussten sozialrevolutionären, syndikalistischen Gewerkschaft aktiv. Gemeinsam mit Lucy Parsons war er Herausgeber der anarchistischen Zeitschrift „Alert“ (Alarm). 1915 heiratet Aron Fanya Grefenson, die den Namen Baron annahm.
1917 kehrten beide nach Kyiv zurück. Er wurde von der lokalen Bäker*innengewerkschaft in den lokalen Sowjet (revolutionärem Delegiert*innenrat) gewählt und gründete eine anarchistische Kampfeinheit. Er war an Kämpfen gegen die weißen (Zarist*innen und andere Reaktionär*innen), österreichisch-ungarische und deutsche Armee beteiligt. Dann nahm er 1918 an der anarchistischen Föderation in der Ukraine Nabat (Alarm) teil.
Zunehmend stellt und organisierter Aron sich gegen die vermehrten Angriffe und Unterdrückung der Bolschewiki gegen die anderen Revolutionären Kräfte. Er wurde mehrmals von der Tscheka (bolschewistischen Geheimpolizei) verhaftet.
Nach der Ermordung seiner Frau Fanya Baron 1921 wurde er fast durchgängig im sowjetischen Lagersystem oder Verbannung gefangen gehalten. Einer der wenigen Anlässe in Freiheit war die Beerdigung von Peter Kropotki vom 10ten bis 13ten Februar 1921, wo er eine Rede gegen die Bolschewiki hielt.
Am 12 August 1937 wurde Aron zusammen mit vielen anderen Anarchist*innen im Gefängnis Tobolsk hingerichtet. Das Schicksal seiner späteren Langzeitpartnerin der Anarchistin Fanya Avrutskaya und ihrem Kind Voltairina (benannt nach Voltairine de Cleyre) ist unbekannt.

Weiterführendes:
Baron, Aron Davidovich (aka Kantorovich, Faktorovich, Poleyevoy) 1891-1937- Nick-Heath: libcom.org/article/baron-aron-
A Letter of Aron Baron from Tashkent [1929] – Aron Baron: gulaganarchists.wordpress.com/
A Letter of Aron Baron from the Solovetsky Islands – Aron Baron: gulaganarchists.wordpress.com/
Letter of Aron Baron to Senya Fleshin (Voronezh, 1931) – Aron Baron: gulaganarchists.wordpress.com/

Plakat: breakingthespell.blackblogs.or

Es wird eine Welt nach dem Marxismus geben: Er und der andere Ableger der staatlichen Linken der Liberalismus bestimmen heute die Linke Szene, dadurch kontrollieren sie die anarchistische Bewegung. Uns daran zu erinnern, dass den Staat abzulehnen nicht utopisch, sondern normal ist, bedeutet uns zu befreien - weiter bewegen zu können. Das ist nicht nur eine Frage des Selbstbewusstseins als Anarchist*innen. Praktisch führt die Linke Liebe zum Staat beispielsweise dazu, dass beim Widerstand gegen die von Kapitalismus, Staat und Kolonialismus verursachte Klimakatastrophe der Staat statt als Gegner „als Mittel zu ihrer Lösung" gesehen wird. Brechen wir mit der Linken und der Linken Szene! Keinen Frieden mit Marxismus und Liberalismus! Weitere Texte und Links über das Leben dieses*dieser und anderer Anarchist*innen, die vom Marxismus ermordet wurden gibt's unter: breakingthespell.blackblogs.org/murdered-by-marxists

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MURDERED BY MARXISTS

Marxist*innen haben zehntausende Anarchist*innen ermordet, inhaftiert, gefoltert und vergewaltigt.1 Der Marxismus ist mit seiner Vorstellung der staatlichen Machtübernahme und Nutzung des Staates eine menschenfeindliche und autoritäre Bewegung. Das er immer wieder Anarchist*innen verfolgt ist nicht den einzelnen Einstellungen seiner Mitglieder geschuldet, sondern aus seiner eigenen grundlegenden Logik und der des Staates heraus muss er anti-staatliche Kräfte ausschalten. Marxist*innen werden deshalb nie aufhören uns zu bekämpfen und ermorden.
In der deutschsprachigen Linken Szene, aber auch der Linken weltweit wird diese marxistische Unterdrückung totgeschwiegen, geleugnet oder manchmal auch offen befürwortet. Menschen, die daran erinnern wollen werden angegriffen und ausgeschlossen. Anarchistische Geschichte erzählen sowie so nur Anarchist*innen.
Große Teile der Linken Szene feiern unterdessen die Sowjetunion oder andere marxistische (beeinflusste) Staaten wie Kuba, China, Nordkorea oder Venezuela, ihre Herrscher*innen/Täter*innen und auch ihre Symbole z.B. Hammer und Sichel. Die Aussage dabei ist klar (welchen machtpolitischen Zweck es hat - dazu später mehr): Die Unterdrückung von Anarchist*innen ist entweder nicht der Rede wert oder richtig.
Schlagen wir (inhaltlich) zurück, sorgen wir für Konflikt, verteidigen anarchistische Räume, erkämpfen uns anderen oder zerstören sie (inhaltlich) und schwächen die Szene!
Zur Unterstützung hat Breaking the Spell 20 Kurzlebensgeschichten von durch den Marxismus ermordeten Anarchist*innen vorbereitet. Von alle diesen gibt es eine (manchmal gekürzte) A3-Plakatversion zum Selbstdruck (geht in den meisten Copyshops). Außerdem gibt es ein Übersichtplakat mit allen ermordeten Anarchist*innen.
Die Gefährt*innen wurden danach ausgewählt, ob es ein Foto von ihnen gibt. Es gibt noch viele weitere Geschichten zu erzählen. 

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