Wir haben hier ja fleißig vom #BKK2022 vergangene Woche berichtet. Wer unsere Beiträge nochmal gesammelt als geschlossenen Text nachlesen möchte, findet hier einen überarbeiteten Tagungsbericht der Veranstaltung: https://dablog.hypotheses.org/13710
Auf dem 30. Fortbildungsseminar der Bundeskonferenz für Kommunalarchive #BKK2022 berichtete Rebekka Friedrich von der Dokumentation der Corona-Pandemie für #Darmstadt. Eine Zusammenfassung des Vortrags könnt ihr hier nachlesen: https://dablog.hypotheses.org/13720
#CollectingCorona
#collectingcorona #darmstadt #bkk2022
Übrigens hat der Twitter-Account des @lwlarchivamt unseren Vortrag beim #BKK2022 ein wenig begleitet, u.a.:
https://twitter.com/lwlarchivamt/status/1598626762883305472?s=46&t=KjeKTS0Lr-1rhm5uJZAhJg
https://twitter.com/lwlarchivamt/status/1598630906540937216?s=46&t=KjeKTS0Lr-1rhm5uJZAhJg
RT @LWLArchivamt@twitter.com
Selbstkritisches Fazit zur #Corona #Überlieferung in #Darmstadt: Erst die aktive Beteiligung vor Ort sorgt für das nötige Vertrauen bei den Betroffenen. - #bkk2022
🐦🔗: https://twitter.com/LWLArchivamt/status/1598630906540937216
#bkk2022 #darmstadt #uberlieferung #corona
Aber reichen die Schutzfristen aus, um einen postmortalen Persönlichkeitsschutz abzudecken? Scholz bezweifelt das. Eine Abwägung im Einzelfall sei notwendig.
Auch der Datenschutz erlaubt die Übernahme. Grundsätzlich gilt das auch für nichtamtliches Archivgut. Strittig ist dagegen, ob die ärztliche Schweigepflicht der Übernahme von amtlichem Archivgut entgegen steht.
Eine Benutzung der Unterlagen ist nach dem jeweils geltenden Archivgesetz möglich - zB über eine verlängerte Schutzfrist nach BArchivG.
Den Abschluss macht nun auf dem #BKK2022 Prof. Dr. Michael Scholz der FH Potsdam zu rechtlichen Grenzen bei der Übernahme und Bereitstellung von Archivgut aus dem Gesundheitsbereich. Er identifiziert auch für amtliche Unterlagen von kommunalen Kliniken archivrechtlich eine Anbietungspflicht. Die Verantwortung für den Schutz der Geheimnisse gehe an die Archive über.
Angst vor Vertuschung, Misstrauen aufgrund bisherige Erfahrungen mit Institutionen und fehlende Kenntnisse über Archive spielen ebenfalls eine Rolle. Sensible Vermittlung und Kontextualisierung ist essentiell.
Wohlfahrth schließt mot verschiedenen Perspektiven zur Überlieferungsbildung. Forderungen nach einer Zusammenführung aller Akten und der Übernahme aller Akten stoßen auf archivische Realität. Eine kleine Lösung kann zB ein digitales Themenportal bei @ddbkultur sein. #BKK2022
Es war nun etwas ruhiger, weil unser eigener Vortrag zur Überlieferung der Corona-Pandemie in #Darmstadt beim #BKK2022 anstand. Daher dazu erstmal keine Tröts, aber eine ausführliche Zusammenfassung im Nachgang.
Trick 17: Selbst vortragen schont den Handy-Akku auf Veranstaltungen. #BKK2022
Wichtiges Thema ist neben dem generellen Datenschutz auch das postmortale Persönlichkeitsrecht - auch zB bei digitalen Gedenkbüchern.
Sensibilität und Rücksichtnahme sind bei der Bearbeitung und der Nutzung von diesem Material essentiell.
Auch die Akten von Gesundheitsämtern sind von den genannten Themen betroffen. Proaktive Überlieferung kann Fehlstellen vorbeugen, auch für noch vorhandene ältere Dokumente.
Dr. Matthias Klein skizziert nun auf dem #BKK2022 unterschiedliche Perspektiven auf Quellen aus dem Gesundheitswesen des 20. Jahrhunderts.
Er beginn mit der Überlieferung aus Krankenhäusern auf dem Gebiet des LVR.
Die Akten von Patient*innen sind hier besonders wichtige Quellen. Ob diese in kommunale Archive gelangen, ist jedoch von vielen Faktoren abhängig.
Aber: Selbst wenn Akten vernichtet wurden, sind häufig noch Patientenbücher oder Register/Karteien vorhanden.
„Sie eröffnen mir Möglichkeiten!“ - die Perspektive eines Historikers auf unsere Arbeit.
Wie schön, dass die Bemühungen ankommen. #BKK2022
Gründler hat mehrere Beispiele mitgebracht, wie sich überregionale Gesundheitskonzepte im Konflikt mit der Lebensrealität von Menschen in den Regionen anhand von kommunalen Quellen nachvollziehen lässt.
Dabei können wichtige Dokumente auch in Beständen liegen, die auf den ersten Blick nicht relevant erscheinen.
Die kommunale Überlieferung ist essentiell für die Erforschung der regionale Auswirkungen von überregionalen Beschlüssen und Konzepten.
Der erste Vortrag des Tages auf dem #BKK2022 stammt von Jens Gründler (LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte). Er beschäftigt sich mit der Bedeutung der Gesundheitsüberlieferung für die Forschung. Interessant ist hierbei vor allem die Entwicklung von Gesundheits- und Hygienekonzepten und gesellschaftliche Veränderungen.
Kommunale Überlieferung hat dabei eine besondere Bedeutung.
Das betrifft auch die Überlieferung zu Maßregelvollzug, Kinderkuren und Corona.
Über die Gruppe zu Diversitäten in Archiven haben wir gestern ja schon berichtet. Die Notwendigkeit der Anreicherung von Amtsbeständen mit Sammlungsgut war in der Gruppe Konsens. Kontroversen gab es nur bei der Ausprägung.
Verzeichnungsrichtlinien und Dokumentationsprofile sind wichtige Hilfsmittel, die auch transparent in die Nutzung kommuniziert werden sollten. #BKK2022
Interkommunale Überlieferungsbildung muss proaktiv passieren, so das Fazit der zugehörigen Diskussionsgruppe. Vorhandene Strukturen erleichtern den Austausch zwischen Archiven. Das Schlagwort der „Überlieferung im Verbund“ muss mit Leben gefüllt werden.
Auch die Identität der im Sprengel gelegenen Kommunen muss Berücksichtigung finden - bei der Bewertungen und auch bei der Erschließung. #BKK2022
Die Diskussion zur Überlieferung von Fotos beschäftigte sich mit vielen unterschiedlichen Materialien - vom Pressefoto bis zum verwackelten Handybild.
Dabei wurden viele Themen abgeklopft, darunter natürlich auch die Bewertung von Fotobeständen.
Die Vielzahl von Themen entspricht auch den vielfältigen Anforderungen, die Fotobestände in Archiven einfordern.
#BKK2022
Die Rolle von Archiven und die Anforderungen aus der Öffentlichkeit bei der Umbenennung von Straßen ist vielerorts vergleichbar. Die Kompetenz von Archiven wird wahrgenommen, aber der Gestaltungsraum unterscheidet sich teilweise stark. Trotzdem bietet sich eine Gelegenheit zur Profilierung.
Wichtiger Ausgleich für fehlende Mittel oder Erfahrungen sind Netzwerke mit anderen Institutionen überregional, die in einem ähnlichen Prozess sind.