https://www.schiene.de/news-3793/Hamburg-Beeintraechtigungen-im-Fern--und-Regionalverkehr.html

Warum die #Verkehrsplanung der #DeutscheBahn (DB Netz) die Situation bei Baustellen nur verschlimmert – ein Thread

Hamburg ist als Knoten extrem unflexibel ausgerichtet: Alle Hauptstecken von Nordosten (Lübeck), Südwesten (Berlin) und Süden (Hannover) kommen erst im Hbf zusammen. Ein Umstieg ist NUR dort möglich – deswegen ist der #HamburgerHbf auch nach Passagierzahlen der größte in D.
Die Bahn will den Knoten langfristig ausbauen, neue Gleise, Tunnel für die S-Bahn – cool! Aber das ändert nichts an der monozentrischen Struktur: Bei Baustellen, Störungen, Streckenschäden etc. gibt es für Passagiere und vor allem Umsteiger*innen keine Alternative – doof!
Natürlich kann man sagen, das Problem liegt vor allem an der Streckenstruktur im Großraum Hamburg, aber die Bahn forciert quasi das gleiche Problem an anderen Netzknoten mit einer eigentlich flexibleren Infrastruktur: Beispiel München: Zweite S-Bahn-Stammstrecke erschließt vor allem den Hauptbahnhof weiter – Tangentialverbindungen und Ausweichrouten werden nicht geschaffen.
Beispiel Frankfurt: Der Fernbahntunnel hat die gleiche Wirkung -> eine weitere Konzentration der Verkehre im Knoten #FrankfurtHbf
Beispiel Stuttgart: #S21... ich glaube mehr muss ich nicht dazu sagen. Eine Störung im neuen Hauptbahnhof und das Netz kollabiert.
Die Liste ließe sich noch relativ lange mit auch kleineren Netzknoten fortführen: Hannover, Köln, Nürnberg, etc. – alle haben eine ähnliche Struktur und ein monozentrisch ausgerichtetes Verkehrsangebot.

Bei dieser Gesamtsituation fällt auf, dass wenn die Bahn baut, es nicht nur teuer (und in vielen Fällen irgendwann sogar nach Kostensteigerungen unwirtschaftlich) wird, sondern auch wenig gewonnen wird: Neubautprojekte dienen vor allem der Zementierung des Status quos, nicht der Netzentwicklung im Sinne der Passagiere und Netzresilienz! Es wäre in vielen Fällen leichter UND günstiger, Alternativrouten auszubauen, neue Haltepunkte zu erschließen und Verkehrsbelastungen in der Fläche zu verteilen (Beispiel Südring München, Beispiel Umgehung FfMHbf über Süd, Beispiel Ausbau der Güterumgehungsbahn in HH), aber es wird nicht gemacht. Selbst Umsteigeverbindungen ließen sich über zusätzliche Halte auf den Strecken einfach realisieren.

Warum machen es #Bahn und #Verkehrsministerium also nicht anders, gerade wenn der Verkehrsanteil der Schiene gesteigert werden soll, aber mit der jetzigen Planung nur die bestehenden Probleme verschärft und Gelder verbrannt werden? Die Lösung wäre relativ einfach: Eine poly- statt monozentrische Netzstruktur sollte (gerade in den deutschen Hauptknoten) angestrebt werden: Idealerweise mehrere große Bahnhöfe, mehr Haltepunkte für NV, Alternativrouten und Störfallbelastungen mitplanen.

@ndr Mich (ein Heavyuser von Fernzügen) störten Drogensüchtige bisher nicht. Aber diese Überfülltheit. Sie führt zu Kontrollverlust bzw -Schwierigkeiten, damit zur Zunahme der Kriminalität. Und es ist einfach unmöglich, das ständige Gedrängel. Was machen die - die meisten Menschen - ohne Zugang zur DB Lounge? #HamburgerHbf Mir tun v.a. Familie mit Kindern, alte Leute, Behinderte u alleinreisende Frauen unendlich leid.