"Nachdem die Region befreit worden war, gelang es Viktoria, diese Notizen zu finden und später zu veröffentlichen.Es war ein weiteres erschütterndes Dokument russischer Gräueltaten. Anfang April vergangenen Jahres hat #VictoriaAmelina ein kurzes Gedicht geschrieben - nur wenige Tage nachdem das von der russischen Armee verübte Massaker in Butscha bekannt geworden war.Es handelt aber nicht davon
In der Übersetzung von Chrystyna Nazarkewytsch:
Alarm
Luftalarm im ganzen Land
als würden alle gleichzeitig zur
Erschießung geführt,
dabei nur auf einen gezielt,
meistens auf den am Rande.
Heute bist das nicht du.Entwarnung.
Diesmal war es Victoria Amelina."Wie in den 1930er-Jahren werden ukrainische Künstler umgebracht", schrieb sie im Vorwort zu Wakulenkos Tagebuch. Sie ist ausgerechnet an jenem Tag gestorben, an dem Wolodymyr Wakulenko seinen 51. Geburtstag gefeiert hätte.
SZ, #JuriDurkot ist ein ukrainischer Germanist, Autor und Übersetzer.
#vernichtungskrieg #juridurkot #victoriaamelina
"Die unvorstellbare Gewalt und die monströse Brutalität der Invasoren machten viele sprachlos. Plötzlich war es nicht mehr möglich, Romane und Erzählungen zu schreiben; mehr noch, es war gar nicht daran zu denken. Die Sprache der Literatur schien auf einmal tot zu sein, brutal ermordet, sie fiel genauso russischen Vergewaltigern und Plünderern zum Opfer wie die unschuldigen Menschen in Butscha, Mariupol oder Isjum.
Victoria widmete sich der Dokumentation russischer Kriegsverbrechen, sammelte Zeugenaussagen, sprach mit hochtraumatisierten Gewaltopfern und Überlebenden. Und schrieb Gedichte. Sie fand für sich selbst, für uns alle, ihre neue Sprache. Im Juni präsentierte Amelina das Tagebuch des ermordeten ukrainischen Kinderbuchautors Wolodymyr Wakulenko. Er wurde in seinem Heimatdorf Kapytoliwka nahe Ijsum während der russischen Besatzung ermordet und in einem Massengrab verscharrt. Sein Tagebuch vergrub er unter einem Kirschbaum."
SZ,
#JuriDurkot ist ein ukrainischer Germanist, Autor und Übersetzer.