"Die Bronzezeit ist jene Epoche, in der vieles erstmals gesellschaftsbestimmende Ausmaße annahm, was uns bis heute beschäftigt: Krieg, Männerdominanz, soziale Ungleichheit, Hierarchien, Herrschaft. Die Erkenntnis, dass wir die längste Zeit der Menschheitsgeschichte ohne diese Dinge auskamen, kann uns helfen herauszufinden, wie es mit der Spezies Mensch in Zukunft weitergehen soll."
#HaraldMeller & #KaiMichel

(#DerGriffNachDenSternen, 2021, Seite 244)

"Mitunter ist die Vergangenheit viel fortschrittlicher, als wir uns das in unserer modernen Selbstgefälligkeit vorstellen mögen. Wir neigen dazu, unsere Vorfahren dramatisch zu unterschätzen."
#HaraldMeller & #KaiMichel

(#DerGriffNachDenSternen, 2021, Seite 235)

Die zweieinhalb Bücher, die ich bis jetzt vom Team #HaraldMeller und #KaiMichel genossen habe, geben mir übrigens eine Sachbuch-Lesefreude der Kindheit zurück: Sie sind spannend, lehrreich, bunt, zum Staunen.

Und der Erwachsene hat auch was davon, weil es immer wieder um Popkulturelles und Gesellschaftspolitisches geht.

Feine Sache.

(So ein Buch, dazu ein Teller Gabel-Obst, eine Tasse Kaffee, im Hintergrund #BrianEno und seine #MusicForAirports ... bester Hochsommersonntagnachmittag.)

Sympathisch immer wieder, wie offen #HaraldMeller und #KaiMichel gegenüber der Populärkultur sind:

Auf Seite 103 plötzlich die Überschrift "Wo Tolkien Inspiration fand" und auf 104 dann:

"[Die] Grabhügel in der Salisbury-Ebene [...] inspirierten sogar noch einen John R. R. Tolkien für seine Darstellung der Grabhügel von Rohan oder der Hügelgräberhöhen in Eriador im 'Herrn der Ringe'. Die darin gefundenen Dolche, 'Daggers of Westernesse', dienten den kleinen Hobbits als Schwerter."

"Bernstein findet sich am reichsten in den Aunjetitz-Gräbern in Böhmen, also im heutigen Tschechien und der Slowakei - und zwar in Frauengräbern. [...] Dabei sind die Gräber der Männer eher spärlich ausgestattet, immerhin finden sich dort Dolche, seltener auch Beile. [...] Besonders spannend ist die bisher nicht zu beantwortende Frage, ob die überaus reichen Frauengräber mit einer entsprechend starken Position der Frauen in der Gesellschaft einhergingen."
#HaraldMeller & #KaiMichel

(S. 87/88)

"Es hängt mit der beschriebenen Voreingenommenheit in Sachen europäischer Vorgeschichte zusammen [...] Hätte man solche beeindruckende Grabhügel in mediterranen Gefilden ausgegraben und festgestellt, dass die Toten, obwohl über ein Jahrhundert zwischen ihren Bestattungen liegt, ein nahezu identisches Grabinventar in Gold und Bronze besaßen, hätte man ihnen ganz selbstverständlich den Stempel 'König' aufgedrückt."
#HaraldMeller & #KaiMichel

(#GriffNachDenSternen, 2021, Seite 64/65)

"Viele Erkenntnisse hätten wir aus denselben Funden noch vor 20 Jahren gar nicht herauslesen können. Deshalb ist der aktuelle Zugang zur Welt vor 4000 Jahren viel breiter und umfassender [...]"
#HaraldMeller und #KaiMichel

Harald Meller ist Direktor des auch hier sympathisch aktiven @MuseumHalle; dort habe ich das Buch im Frühjahr gekauft.

(#GriffNachDenSternen - Nebra, Stonehenge, Babylon: Reise ins Universum der Himmelsscheibe, 2. Auflage 2021)

https://www.ullstein.de/werke/nebra-stonehenge-babylon/hardcover/9783549100271

"Tatsächlich haben wir es zumindest teilweise mit Ausgeburten jener kontaminierten Diskurse zu tun, die wir in unserer Archäologie des Schamanen-Begriffs freigelegt haben. Hier wird deutlich, wie sich ideologische Vorstellungen in wissenschaftliche Disziplinen einschreiben, dort eine Eigendynamik entwickeln und selbst dann noch herumspuken, wenn der alte ideologische Rahmen verschwunden ist."
#HaraldMeller & #KaiMichel

Seitenlang wird das dargelegt - spannend!

(Zitat von Seite 266)

"Tatsächlich fällt auf, dass gerade in den außergewöhnlichen Gräbern der Zeit [vor ca. 30.000 Jahren - Bö.] oft Menschen mit körperlichen Anomalien lagen. [...] Es sollte uns brennend interessieren, dass die prominentesten, also beigabenreichsten Gräber oftmals Mehrfachbestattungen waren, in denen sich häufig Menschen mit körperlichen Einschränkungen fanden."
#HaraldMeller & #KaiMichel

(#DasRätselDerSchamanin, 2022, Seiten 254/255)

"Das Ideal der exklusiven Vollzeit-Mama ist eine Erfindung des bürgerlichen Zeitalters und mithin kaum zweihundert Jahre alt."
#HaraldMeller & #KaiMichel

(#DasRätselDerSchamanin, 2022, Seite 240)

"Meist wird übersehen, wie ideologisch kontaminiert das alles ist."
#HaraldMeller & #KaiMichel zum westlichen Blick auf "Trance" und "Schamanismus", wie ihn Faschisten und Hippies geprägt haben

(#DasRätselDerSchamanin, 2022, Seite 224)

"Schamaninnen (welchen Geschlechts auch immer)"
#HaraldMeller und #KaiMichel

Gendern mit Humor macht mich glücklich.

(#DasRätselDerSchamanin, 2022, Seite 40)

https://www.rowohlt.de/buch/harald-meller-kai-michel-das-raetsel-der-schamanin-9783498003012

How Nazis 'whitewashed' a shaman's prehistoric remains

https://www.dw.com/en/how-nazis-whitewashed-a-shaman-s-prehistoric-remains/a-64196637?maca=en-dipa_news_mstdn-34613-xml-mrss

#KaiMichel #HaraldMeller #ShamanofBadDürrenberg #shaman #femaleshaman #shamanism #mesolithic #hunter-gatherers #Faith #prehistory #humanhistory

Annalena Baerbock hat gestern das durch das Talibanregime in Afghanistan verhängte Bildungsverbot von Mädchen und Frauen als:
"[...] ein weiterer Schritt Richtung Steinzeit "
bezeichnet. Nein @ Frau Baerbock, das Patriarchat entstand, wenn tier den diversen Historikys Glauben schenken möchte, erst nach der neolithischen Revolution. Ackerbau und Viehzucht bedingten Grundbesitz und Besitz von Tierherden, welcher dann irgendwie von Generation zu Generationan den Nachwuchs weitergegeben werden sollten. Dabei hat sich meist die Weitergabe die Linie über die erstgeborenen Söhne etabliert. Eine andere Voraussetzung war wohl die Etablierung von Geld als Objekt zum Nachlass, weshalb auch Wissenschaftlys die Bronzezeit als Zeitalter des Beginns des Patriarchates sehen.

In der Steinzeit herrschten, so ich das aus diversen Ergebnissen zusammenfassen kann, eher ein egalitäres Zusammenleben der kleinen Gruppen von Sammlys und Jägys. Selbst Funde aus Hallstatt haben ergeben, dass Frauen genauso gesellschaftliches Ansehen genossen und auch genauso unter Tage gearbeitet haben. Es gibt mehrere Funde von Femmenschys in herausragenden sozialen Stellungen aus der Jungsteinzeit und später.

Das Patriarchat entwickelte sich also vor allem mit der Ausweitung von Ackerbau und Viehzucht, insbesondere im Bereich des Fruchtbaren Halbmondes, in dem auch die Grundlagen der Religionen gelegt wurden, welche die animistischen Glaubenswelten ablösten. Die Vorläufer der drei heute wichtigsten patriarchalen, monotheistischen Religionen, finden wir im frühen Judentum nur einige hundert Jahre vor unserer Zeitrechnung.
Wobei dieser Jschua (Jesus), auf den sich der Islam und das Christentum berufen, es mit dem Patriarchat eher nicht so hatte. Wenn sich Jüngeriche beschwerten, dass Jeschua Jüngerinnen teilweise höheren Stellenwert gab.

(by the way, daraus ergibt sich auch, dass die ideologische Behauptung, unsere Sprache sei "patriarchal geprägt", nicht zutreffen kann. Die Sprache ist älter. So war es den Sammlern und Jägern wohl herzlich egal, wer gesammelt, wer gejagt hat, es war wichtig, dass die Gruppe als Ganzes und gemeinsam funktionierte. So wurde Höhlenkunzt sowohl von Masmenschys als auch von Femmenschys geschaffen. Irgend einen sexuell geschlechtlichen Vorrang zu konstruieren ist historisch nicht belegt.)

Eine Empfehlung meinerseits zum Thema:
Das Tagebuch der Menschheit
https://www.genialokal.de/Produkt/Carel-van-Schaik-Kai-Michel/Das-Tagebuch-der-Menschheit_lid_29745802.html?storeID=stoll

#SchrittRichtungSteinzeit #Taliban #talibans #Religon #monotheismus #patriarchat #egalité #DasTagebuchDerMenschheit
#CarelvanSchaik #KaiMichel